MITTELBUCHEN-ONLINE vom 28. Januar 2019
Wohlstand und Sicherheit für alle
Thorsten Schäfer-Gümbel beim Neujahrsempfang der SPD Mittelbuchen
Annähernd achtzig Gäste waren der Einladung zum
Neujahrsempfang des SPD-Ortsvereins Mittelbuchen ins
Heinrich-Fischer-Haus gefolgt. Nach der Begrüßung, durch
Ortsvereinsvorsitzende Gabriele Bromboszcz trat der
angekündigte Hauptredner des Tages, der SPD
Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel, ans Pult und gab
einen anschaulichen Einblick in aktuelle Themen aus Sicht der
Sozialdemokraten. Er betonte, dass gelebte Demokratie das
Streiten beinhalte und dass man zu Kompromissen bereit sein
müsse. Dies gelte sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf
innerparteilicher Ebene. Rechtsextremismus müsse ebenso
bekämpft werden wie Linkssextremismus und auch den
Populisten müsse man mit guter Argumentation begegnen und
letztendlich inhaltlich überzeugen.
Wesentliches Thema seiner Ausführungen war an diesem
Morgen der soziale Wohnungsbau. Die ausufernde, rein
gewinnorientierte Privatisierung des Wohnungsbaus müsse
gedrosselt werden und der Staat sei in der Pflicht, hier wieder
mehr Verantwortung zu übernehmen. Für immer mehr Menschen
werde das Wohnen unbezahlbar und die soziale Schere klaffe
somit auf elementarster Ebene immer weiter auseinander. Man
dürfe den sozialen Wohnnungsbau nicht mit Sozialwohnungen
verwechseln, der den Schwächsten unserer Gesellschaft
vorbehalten sei; es ginge viel mehr um den normalen Bürger, der
einer geregelten Arbeit nachgehe. Man brauche ein Konzept,
nach dem etwa ein Drittel des Lohnes ausreiche, um das Wohnen
zu finanzieren. Und neue Wohnungen müssen zweifelsohne
gebaut werden, denn bis ins Jahr 2030 erwarte man für die
Region Frankfurt und den Main-Kinzig-Kreis einen Zuzug von
rund 250.000 Neubürgern.
Natürlich sei in diesem Zusammenhang auch die zunehmende
Ungleichheit in der Gesellschaft zu thematisieren. Wer eine
bessere Qualifikation oder ein langes Studium aufweisen könne,
solle selbstredend mehr verdienen, aber es stehe in keinem
Verhältnis, wenn Managergehälter beim Fünfhundertfachen des
normalen Angestellten liegen. Eine um so viel höhere
Qualifikation oder gar Arbeitsleistung könne niemand aufweisen.
Das Bemühen um gerechte Löhne durch Staat und
Gewerkschaften werde mehr und mehr unterwandert, so seien
derzeit nur noch vierzig Prozent der Unternehmen tarifgebunden.
In Kombination mit einer fortschreitenden Digitalisierung unserer
Arbeitswelt, die mehr und mehr Berufe überflüssige machen
werde, drohe uns eine gesellschaftliche Katastrophe, wenn die
Politik nicht rechtzeitig reagiere.
Auch der Globalisierung dürfe man sich nicht verschließen.
Besonders in Europa dürfe man die gute Entwicklung,
gemeinsame Lösungen für die Zukunft zu finden, nicht zerstören.
Die Angst vor einer konstruktiven Globalisierung führe nach
seinen Worten zu Phänomenen wie Trump in den USA und dem
Brexit in Großbritannien.
Thorsten Schäfer-Gümbel konnte seine Zuhörer überzeugen und
endete wie er begonnen hatte. Er betonte in Anlehnung an ein
bekanntes Zitat, dass Demokratie ist nicht nur eine Staatsform,
sondern eine Lebensphilosophie sei. Streiten müsse legitim und
sinnvolle Kompromisse das Ziel sein.
Winfried Lind
MITTELBUCHEN-ONLINE: Winfried Lind, info@mittelbuchen-online.de, Tel. 06181-939268
Alle Infos im Internet unter:
www.gewerbeverein-mittelbuchen.de
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Im Bild oben der SPD-Landesvorsitzende
Thorsten Schäfer-Gümbel. Unten die
Vorsitzende der SPD Mittelbuchen Gabriele
Bromboszcz.