MITTELBUCHEN-ONLINE vom 5. August 2020
Unerlaubter Baumschnitt und Müll auf dem Areal
Zwei Leserbriefe der „IG Bauvorhaben Nordwest“
Angrenzend an das Neubaugebiet “Landgut“ in Mittelbuchen befindet
sich auf einem Grundstück eine über 40 Jahre alte, geschützte Eiche,
deren Äste in das Baufeld des Neubaugebietes ragen. Unter diesem
Baum sollte laut B plan ein Haus gebaut werden. Nach einem, von
der Firma Bien Ries beauftragten, Baumgutachten stellte sich heraus,
dass an dem Baum nichts verändert werden darf und im Bereich
seines Wurzelwerks keine Bauarbeiten vorgenommen oder
Baumaterialien gelagert werden dürfen. Die Firma Bien Ries musste
zum Schutz der Eiche (Äste und Wurzeln) einen großräumigen
Schutzzaun aufbauen. Der B Plan wurde auf Grund des Gutachtens
geändert und das geplante Haus sollt verändert werden.
Zwischenzeitlich muss es den Bauplanern wohl aufgefallen sein, dass
ein Bau mit dem Einhalten der obengenannten Schutzmaßnahmen
nicht möglich ist und man wollte nun, wie schon so oft, Tatsachen
schaffen! Dem Eigentümer wurde im Juli ein Schreiben in den
Briefkasten geworfen, in dem er darauf hingewiesen wurde, dass sein
Baum in der Höhe und Breite geschnitten werden soll. Man gab ihm
ein paar Tage Zeit zuzustimmen, ansonsten müsste er die gesamten
Kosten tragen. Der Eigentümer hat diesem, nicht offiziellem
Schreiben, niemals zugestimmt.
Am 30.07.2020, ca. 8.20 Uhr (normalerweise ist er schon längst auf
der Arbeit), sah er einen Mann mitten in seinem Baum! Mehrere dicke
Seile und Sicherungsgeschirr hingen bereits im Baum von den Ästen.
Die Firma Bien Ries hatte eine Firma beauftragt den Baumschnitt
vorzunehmen. Trotz Aufforderung des Eigentümers den Baum sofort
zu verlassen und der Hinweis, es handelt sich hier um
Sachbeschädigung und um Hausfriedensbruch wurden die Arbeiten
nicht sofort eingestellt und sogar mit dem Abschneiden von Ästen
begonnen. Die Bauleiterin forderte die ausführende Firma auf weiter
zu arbeiten und verwies darauf, dass der Eigentümer, dadurch, dass
er auf das Schreiben nicht geantwortet hätte, automatisch sein
Einverständnis zur Baumbeschneidung gegeben hätte und ihr eine
Bewilligung zu dieser Aktion vorliegen würde. Erst die Information,
dass die Polizei auf dem Wege wäre beendete erstmal die schamlose
Aktion. Es wurde durch die Polizei festgestellt, dass kein rechtliches
Dokument vorlag was die Aktion gerechtfertigt hätte. Vertreter der
Stadt Hanau, der UNB sowie der Eigentümer und Anwälte wollen sich
Anfang nächster Woche zu einem Gespräch vor Ort treffen.
Es stellt sich wiederholt die Frage. Muss sich die Firma Bien Ries und
nun auch der neue Besitzer Vonovia in Hanau an keine Gesetze
halten? Und vor allem mit welcher Dreistigkeit geht die Firma Bien
Ries mit Anwohnern um die seit über 40 Jahren hier ihre Steuern
bezahlen. Ist das im Sinne des neuen Eigentümers?
Wenn man wegen einer fehlerhaften Bauplanung einen alten Baum
einseitig in großem Ausmaß einkürzt (die Aussage der Baum sollte
nur leicht gelichtet werden widerspricht den Tatsachen) bedeutet das,
dass er seine Standfestigkeit verliert und zu einer Gefahr wird. Dieser
Baum würde durch diese Einschnitte über kurz oder lang sterben. Alle
Anwohner, die an Ihrer Grundstücksgrenze alte Bäume stehen
haben, sind nun vorgewarnt. Nun ist die Untere Naturschutzbehörde
gefordert. Sie hat nun die Möglichkeit zu zeigen, wie unabhängig sie
wirklich ist.
Auch die Grünen müssen Flagge bekennen und zeigen, dass man
trotz Koalition nicht zu allem ja und Amen sagt. Wir, die IG, und die
Anwohner sowie viele Naturschützer Deutschlandweit, werden nicht
tatenlos zusehen, wie Bien Ries wegen fehlerhafter Bauplanung
immer wieder den Arten- und Naturschutz mit Füßen tritt. Es stellt
sich die Frage ist das Alles im Sinne des Neuen Besitzers Vonovia?
Wir werden mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und einer
breiten Öffentlichkeit dagegen vorgehen.
Rüchsichtslose Vermüllung des Areals
Zudem werden im Baugebiet wieder Farbreste eventl. mit
Lösungsmittel neben dem Baucontainer illegal mit großen Mengen
von Wasser entsorgt. Es hat sich ein mit Farbresten vermischter
„Tümpel“ gebildet (siehe Foto oben). Durch die extreme Hitze und
Trockenheit konnte ich mehrfach Wildvögel u.a. Bachstelzen beim
Trinken aus dieser „Farbbrühe“ beobachten (Vögel haben keinen
ausgeprägten Geruchssinn). Das es sich hier um eine Belastung und
Verseuchung vom Boden wie auch dem Grundwasser handelt ist
offensichtlich, eine zusätzliche Gefährdung und dadurch verursachte
Tötung von Wildvögel ist nicht mehr hinnehmbar.
Eine weitere Problematik ist die Verpackungsentsorgung auf der
Baustelle. Alle Arten von Essensverpackungen sind auf den
umliegenden Feldern immer wieder zu finden. Für solch ein Verhalten
hat niemand Verständnis und es widerspricht auch ganz klar den
Vorgaben der Stadt Hanau. Diese sollten doch wohl für alle gelten.
Leserbriefe der IG Bauvorhaben Mittelbuchen Nordwest
MITTELBUCHEN-ONLINE: Winfried Lind, info@mittelbuchen-online.de, Tel. 06181-939268
Alle Infos im Internet unter:
www.gewerbeverein-mittelbuchen.de
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Die IG weist darauf hin, dass die Vermüllung der Baustelle eine ernste Belastung für Natur und Umwelt sei.